Vernissage: Freitag, 08. März 2019, 19 Uhr
Special Guest: Carsten Wegmann
Ausstellung bis 20.04.2019
Herr Scherinn und das G ist ein Titel voller Doppelbödigkeit und Wortwitz, der sich aus der Betrachtung der namensgebenden Bildreihe von Leo Namislow schrittweise erschließt. Die Portraits sind angelehnt an klassische Madonnenbilder, von fern erscheinen die Frauen wie Herrscherinnen mit goldenem Heiligenschein und verwandeln sie sich beim Näher treten in Mädchen mit Kapuzenpulli vor einer glänzenden Sonne. Mädchen werden im ländlichen Räumen immer noch nur mit dem unbestimmten Artikel ‚DAS‘ bedacht – so sagt man z.B. das Hannah, statt die Hannah. Hier setzt die Wendung erneut ein, das ‚G‘ ist aus dem amerikanischen Hip Hop-Lexikon entlehnt steht für Gangster, den maskulinen, homophoben und frauenverachtenden Kerl der in unserer Gesellschaft teils akzeptiert ist. Leo Namislow sieht „das G“ als sarkastischen Teil des Titels. Unde’Herr Scherin‘? Er ist der einzige (klar) dargestellte Mann in dieser Bildreihe – der bei genauerem Betrachten eher metrosexuell/homosexuell sein könnte und die aktuelle Geschlechterfrage aufruft und zu überdenken gibt inwiefern das überhaupt noch eine Rolle spielen sollte.